Warum Vilnius besuchen?
Vilnius fasziniert als barocke Hauptstadt Osteuropas, wo kunstvolle Kirchen die Kopfsteinpflasterstraßen säumen, das selbsternannte Künstlerviertel Užupis mit seinen Bohème-Cafés und einer eigenen Verfassung (in der unter anderem steht: „Jeder hat das Recht, glücklich zu sein“) lockt und die Inselburg von Trakai, 30 Minuten entfernt, aus dem See emporragt und zu märchenhaften Tagesausflügen einlädt. Die Hauptstadt Litauens (580.000 Einwohner) bewahrt die größte erhaltene Barockaltstadt Europas (UNESCO) – ein architektonisches Statement der Gegenreformation, in dem katholische Kirchen um Pracht wetteiferten und eine Skyline aus 65 Kirchen und Klöstern schufen. Der Domplatz von Vilnius bildet neben dem Gediminas-Turm (8 €) auf dem Burgberg, der einen Panoramablick bietet, den Mittelpunkt der Stadt, während die Rekonstruktion des Königspalastes den mittelalterlichen Glanz des Großfürstentums Litauen bewahrt.
Die Innenhöfe der Universität Vilnius (1579, eine der ältesten Europas) zeigen Renaissance-, Barock- und klassische Architektur und laden zum Flanieren ein. Der Stadtteil Užupis verkörpert die postsowjetische Neuerfindung: Früher war er ein jüdisches Ghetto und sowjetisches Slum, heute haben sich Künstler in diesem Viertel am Flussufer niedergelassen und es zur unabhängigen Republik erklärt (jährlich am 1. April), mit Verfassungstafeln in über 30 Sprachen, die versprechen, dass „Katzen das Recht haben, ihren Besitzer nicht zu lieben” und „Hunde das Recht haben, Hunde zu sein”.
Die Tor der Morgenröte bewahrt eine Maria-Ikone, der Wunder zugeschrieben werden, während die gotische Backsteinfassade der St.-Anna-Kirche Napoleon faszinierte. Das Museum für Besatzung und Freiheitskämpfe (oft als „ KGB -Museum” bezeichnet, 6 €) befindet sich im ehemaligen sowjetischen Hauptquartier, wo Folterzellen die Schrecken der Besatzung bewahren. Die Burg Trakai (30 Minuten mit dem Bus, Eintritt ca.
10 €–12 € ) liegt auf einer Insel, die über eine Fußgängerbrücke zu erreichen ist – in der gotischen Backsteinfestung finden im Sommer mittelalterliche Turniere statt. Die Gastronomieszene serviert litauische Spezialitäten: Cepelinai (Kartoffelknödel in Form von Zeppelinen, gefüllt mit Fleisch, 40 % größer als in Wirklichkeit), Borschtsch und Šaltibarščiai (kalte rosa Rote-Bete-Suppe). Mit erschwinglichen Preisen (45 €–75 €/Tag im mittleren Preissegment), englischsprachigen jungen Leuten, einer gemütlichen Café-Kultur und einem widerstandsfähigen Geist, der die sowjetische Besatzung überwunden hat, bietet Vilnius baltischen Charme mit barocker Schönheit.
Was zu tun ist
Altstadt Barock & Geschichte
Domplatz & Gediminas-Turm
Das Herz von Vilnius, wo die neoklassizistische Kathedrale (Eintritt frei) neben dem Glockenturm und dem Fuß des Burgbergs steht. Die Stebuklas-Fliese (Wunder) auf dem Platz markiert den Ort, an dem 1989 die Menschenkette „Baltic Way” begann – Einheimische drehen sich dreimal darauf, um sich etwas zu wünschen. Steig auf den Gediminas-Turm (8 € er für Erwachsene / 4 € er für Studenten, 15 Minuten Zickzackweg oder Standseilbahn 1 € pro Strecke), um einen Panoramablick über die größte Barockaltstadt Europas zu genießen. Der erhaltene Turm der Oberen Burg beherbergt eine kleine Ausstellung zur litauischen Geschichte. Am besten bei Sonnenuntergang, wenn die Terrakottadächer leuchten.
St.-Anna-Kirche & Bernardiner-Ensemble
Napoleon wollte dieses gotische Meisterwerk (1495–1500) angeblich mit nach Paris nehmen. Die Fassade aus rotem Backstein mit 33 verschiedenen Tonziegeln bildet ein kompliziertes, extravagantes gotisches Muster – eine der schönsten Kirchenfassaden Osteuropas. Außer sonntagmorgens ist die Kirche für Gottesdienste geschlossen, aber die Fassade ist der Blickfang. Die angrenzende Bernardine-Kirche (oft geöffnet) hat ein beeindruckendes Interieur. Der Park am Flussufer dahinter lädt zu schönen Spaziergängen entlang der Vilnia ein. Komm am späten Nachmittag, wenn die tiefstehende Sonne die Textur des Mauerwerks hervorhebt.
Tor der Morgenröte & Pilies-Straße
Das einzige erhaltene Tor der Stadtmauer, gekrönt von einer Kapelle, in der sich die wundertätige Ikone der Jungfrau Maria befindet – eines der am meisten verehrten Bilder des Katholizismus. Der Eintritt in die Kapelle ist frei (angemessene Kleidung erforderlich), oft ist sie voller kniender Pilger. Die Pilies-Straße (Burgstraße) führt vom Tor durch die Altstadt – eine gepflasterte Hauptstraße, gesäumt von Cafés, Bernsteinläden und Restaurants. Straßenmusiker und Straßenkünstler sorgen für Atmosphäre. Spazieren Sie am frühen Abend (18–20 Uhr) hier entlang, wenn die Einheimischen flanieren und die Touristenmassen dünner werden.
Užupis – Die Künstlerrepublik
Užupis-Verfassung & Kunstviertel
Überquere die kleine Brücke über den Fluss Vilnia und betrete die selbsternannte unabhängige Republik Užupis – ein Boheme-Viertel, das am 1. April 1997 seine Unabhängigkeit erklärte (die jedes Jahr mit Briefmarken und Grenzübertritten gefeiert wird). Die Verfassung, die auf Tafeln in über 30 Sprachen in der Paupio-Straße zu sehen ist, enthält Perlen wie „Jeder hat das Recht, glücklich zu sein“, „Eine Katze hat das Recht, ihren Besitzer nicht zu lieben“ und „Ein Hund hat das Recht, ein Hund zu sein“. Schlendere durch die hügeligen Straßen und entdecke Galerien, skurrile Cafés wie das Užupio Kavine und Straßenkunst. Die Statue des Engels von Užupis symbolisiert die Wiedergeburt des Viertels nach der Vernachlässigung während der Sowjetzeit.
Užupis Kunstszene & versteckte Innenhöfe
Entdecke neben der berühmten Verfassung auch Künstlerateliers, kleine Galerien und Antiquitätenläden, die sich in Innenhöfen verstecken. Der Hügel hinter dem Hauptbereich bietet einen Blick zurück auf die Kirchen der Altstadt. Donnerstags bis samstags nachmittags ist es am lebhaftesten, da die Galerien oft Vernissagen veranstalten (mit kostenlosem Wein!). Die Atmosphäre ist entspannt und kreativ – stell dir Prags Stadtteil Žižkov oder Montmartre vor, aber mit weniger Touristen. Beende deinen Besuch in einem Café am Flussufer mit einem Craft Beer. Nimm dir 1–2 Stunden Zeit, um die Atmosphäre zu genießen.
Außerhalb von Vilnius
Burg auf der Insel Trakai
Märchenhaftes Backstein-Gotik-Schloss (erbaut 1409) auf einer Insel im Galvė-See, 28 km westlich von Vilnius. Bus vom Bahnhof Vilnius (2 € 40 Min., stündlich) oder organisierte Tour. Eintritt ca. 10 €–12 € beinhaltet Museum zur Geschichte des Großfürstentums Litauen und Schlossräume. Geh über die Holzbrücke zur Insel und erkunde die Innenhöfe und Türme. Im Schloss finden an Sommerwochenenden mittelalterliche Feste und Turniere statt. Die ethnische Gemeinschaft der Karaimen (türkische Juden, die von den Großfürsten hierher gebracht wurden) lebt noch immer in Trakai – probier ihre Kibinai (Fleischpasteten, 2 €–3 € pro Stück) von Straßenverkäufern oder im Restaurant Kybynlar. Nimm dir 2–3 Stunden Zeit für den Besuch des Schlosses und des Dorfes. Komm am späten Nachmittag zurück oder bleib bis zum Sonnenuntergang über dem See.
Historische Innenhöfe der Universität Vilnius
Als eine der ältesten Universitäten Europas (gegründet 1579) ist der Campus ein beeindruckender Komplex aus 13 Innenhöfen, die Renaissance-, Barock- und neoklassizistische Architektur vereinen. Tagsüber kannst du die Innenhöfe frei erkunden – der Eingang ist in der Universiteto-Straße. Die St.-Johannes-Kirche (5 €) innerhalb des Komplexes hat Fresken und einen Glockenturm, den du besteigen kannst. Der Große Innenhof und der Observatoriumshof sind die Highlights. Der Campus ist aktiv, also bitte die Studenten respektieren, aber Besucher sind willkommen. Am besten kommst du an Wochentagen, wenn die akademische Energie spürbar ist. Die Buchhandlung verkauft englischsprachige Bücher über die litauische Geschichte.
Galerie
Reiseinformationen
Ankommen
- Flughäfen: VNO
Beste Zeit für einen Besuch
Mai, Juni, Juli, August, September
Klima: Kühl
Wetter nach Monat
| Monat | Hoch | Niedrig | Regentage | Bedingung |
|---|---|---|---|---|
| Januar | 4°C | 0°C | 11 | Gut |
| Februar | 5°C | -1°C | 14 | Nass |
| März | 7°C | -1°C | 8 | Gut |
| April | 11°C | 2°C | 7 | Gut |
| Mai | 15°C | 6°C | 13 | Super! (am besten) |
| Juni | 24°C | 15°C | 14 | Super! (am besten) |
| Juli | 23°C | 13°C | 11 | Super! (am besten) |
| August | 23°C | 14°C | 11 | Super! (am besten) |
| September | 19°C | 11°C | 8 | Super! (am besten) |
| Oktober | 13°C | 8°C | 17 | Nass |
| November | 7°C | 3°C | 15 | Nass |
| Dezember | 2°C | -1°C | 10 | Gut |
Wetterdaten: Open-Meteo-Archiv (2020–2024) • Open-Meteo.com (CC BY 4.0) • Historischer Durchschnitt 2020–2024
Budget
Ausgeschlossen sind Flüge
Visa-Anforderungen
Schengen-Raum
💡 🌍 Reisetipp (November 2025): Beste Zeit für einen Besuch: Mai, Juni, Juli, August, September.
Praktische Informationen
Ankommen
Der Flughafen Vilnius (VNO) liegt 7 km südlich. Busse ins Zentrum kosten 1 € (15 Min.). Taxis kosten 8 €–15 €. Die Bolt-App funktioniert. Busse verbinden Riga (4 Std., 10 €–20 €), Warschau (9 Std., 20 €–40 €) und Tallinn (9 Std.). Züge fahren nach Polen und Weißrussland (Visum erforderlich). Vilnius ist das Tor zum Baltikum.
Herumkommen
Spaziergang durch die Altstadt (kompakt, 40 Minuten zu Fuß). Busse/Oberleitungsbusse decken die Stadt ab (1 € pro Fahrt, 5 € für 10 Fahrten). Bolt-App für Taxis (5 €–12 € für typische Fahrten). Fahrräder im Sommer. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß erreichbar. Öffentliche Verkehrsmittel sind gut für Vororte. Du brauchst kein Auto – Parken in der Altstadt ist schwierig.
Geld & Zahlungen
Euro (EUR). Karten werden meistens akzeptiert, aber in manchen kleinen Orten kann man nur bar bezahlen. Geldautomaten sind weit verbreitet. Trinkgeld: Aufrunden oder 10 % für guten Service, nicht obligatorisch. Die Preise sind echt niedrig – 2 €–3 € für einen Kaffee, 6 €–12 € für ein Hauptgericht, 3 €–4 € für ein Bier. Die günstigste Hauptstadt der Eurozone.
Sprache
Litauisch ist die Amtssprache (baltische Sprache, einzigartig). Russisch wird gesprochen (einige Spannungen nach dem Ende der Sowjetunion). Polnische Minderheit. Englisch wird von jungen Leuten gut verstanden, von der älteren Generation weniger. Schilder sind oft zweisprachig. In touristischen Gebieten ist die Kommunikation kein Problem.
Kulturelle Tipps
Sowjetgeschichte: überall sichtbar, Museen dokumentieren die Besatzung, die Zellen von „ KGB “ sind düster. Užupis: unkonventionelle Atmosphäre, Künstlerparadies, am 1. April wird der Unabhängigkeitstag gefeiert. Litauischer Stolz: Wiederbelebung der Sprache nach der Unabhängigkeit. Zurückhaltende baltische Kultur – tauch mit Gesprächen ein. Cepelinai: deftiges Hausmannskost. Bierkultur: lokale Marken Švyturys und Utenos. Straßencafés: von Mai bis September ein Muss. Jüdisches Erbe: Vermächtnis des Vilna Gaon, Holocaust-Gedenkstätten. Schuhe drinnen ausziehen. Basketball: nationale Leidenschaft (nicht Fußball).
Perfekte 2-Tages-Reiseroute für Vilnius
Tag 1: Altstadt & Barock
Tag 2: Trakai & Museen
Wo übernachten in Vilnius
Altstadt (Senamiestis)
Am besten für: Barocke Kirchen, UNESCO-Weltkulturerbe, Kathedrale, Hotels, Restaurants, Kopfsteinpflaster, Touristenzentrum
Užupis
Am besten für: Künstlerviertel, Bohème-Cafés, Galerien, schrullig, unabhängiger Geist, Flussufer, charmant
Gedimino-Allee
Am besten für: Hauptstraße, Einkaufsmöglichkeiten, Regierungsgebäude, modern, breiter Boulevard, praktisch
Žvėrynas
Am besten für: Wohngebiete, Holzhäuser, ruhig, lokales Leben, Parks, günstiger, authentisch
Häufig gestellte Fragen
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Wann ist die beste Zeit für einen Besuch in Vilnius?
Wie viel kostet eine Reise nach Vilnius pro Tag?
Ist Vilnius für Touristen sicher?
Was sind die Sehenswürdigkeiten in Vilnius, die man unbedingt sehen muss?
Beliebte Aktivitäten
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